Ehemalige Synagoge
Die Synagoge wurde 1734 erbaut und am 4./5. März 1735 vom markgräflichen Landesrabbiner eingeweiht. Eine an der Südseite im Inneren freigelegte Malerei deutet in Stil und Ausführung auf den polnischen Wandermaler Elieser Sussmann, der zu dieser Zeit in Franken wirkte. Zur Synagoge gehören zwei Ritualbäder, eine ältere Kellermikwe aus der Bauzeit der Synagoge und eine beheizbare neue Mikwe im Erdgeschoss.
In der Georgensgmünder Genisa, dem Aufbewahrungsort für nicht mehr brauchbare Schriften und Gegenstände aus der Synagoge, fanden sich zahlreiche alte religiöse Bücher, Gebetsriemen (Tefillin), Gebetsmäntelchen (Tallit Katan) und andere Gegenstände aus dem religiösen Leben. Diese Gegenstände sind in der ehemaligen Synagoge ausgestellt.
Weiterführende Informationen zum Jüdischen Leben in Mittelfranken finden Sie in der neuen Broschüre "Tachles", die sowohl bei uns im "Meiersbeck" als auch in der Synagoge erhältlich ist.
Download Flyer mit Infos zur Synagoge, Taharahaus und Jüdischer Friedhof (PDF-Datei)(pdf-Datei)
Zutritt zur Synagoge ist nur zu unseren Öffnungszeiten oder im Rahmen einer vereinbarten Führung möglich.
Öffnungszeiten:
Jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Regelmäßig finden anlässlich unserer gemeindlichen Feste Führungen statt, außerdem bieten wir Themenspaziergänge und -führungen an.
"Thora-Vorhang Georgensgmünd - Geschichte einer Reise"
1861 gefertigt, wurde der Gmünder Thora-Vorhang wohl 1938, gemeinsam mit den anderen jüdischen Sakralgegenständen aus Georgensgmünd, nach München umgesiedelt. Etwas über 80 Jahre später kehrte er nun aus Luxemburg in seinen mittelfränkischen Herkunftsort zurück. Was Amsterdam, Luxemburg, die Monuments Men, ein bekanntes niederländisches Kunstauktionshaus und ein Lehrer aus Marktbreit mit dem Thora-Vorhang zu tun haben, erfahren Besucher der Synagoge in der eigens konzipierten Begleitausstellung, die im Rahmen des LEADER-Kooperationsprojekts „Tachles“ realisiert wurde.
Blick in die Vergangenheit und spannende Geschichten
Zeitreisen haben die Menschen schon immer fasziniert. Den Blick auf etwas werfen, das schon längst nicht mehr existiert, das Vergangene mit eigenen Augen sehen. Auch wenn der Besuch anderer Epochen aus heutiger Sicht noch sehr utopisch klingt – einen Blick zu riskieren, ist durchaus möglich … dank moderner Technik. Mit einer virtuellen 3D-Animation hat man nun die Möglichkeit in das Jahr 1836 einzutauchen und den Synagogenhauptraum in seiner aktiven Zeit zu erleben. Das Erscheinungsbild wurde anhand von Befundanalysen, erhaltenen Notizen und Restaurierungsplänen nachgestellt.
Zusätzlich steht nun ein Audio-Guide mit Informationen rund um die Synagoge, ihre Entstehung, ihre Bedeutung und jüdische Rituale zur Verfügung. Er ist etwa 40 Minuten lang – in deutscher und englischer Version – und kann kostenlos auf das eigene Smartphone heruntergeladen werden. Dazu die gratis „Hearonymus-App“ für Smartphones im App-Store auswählen, Stichwort „Georgensgmünd“ suchen und den Audio-Guide herunterladen.
Realisert im Rahmen des LEADER-Kooperationsprojekts "Tachles"